Anatols „Wächter der Goitzsche“ (2001)[1]
Das Vogtland, Thüringen, Böhmen – das ist die erste große Industrielandschaft gewesen. Damals war das alles schon im 15. Jahrhundert sehr rege. Mit diesem Bewusstsein bin ich dorthin gefahren. In dieser zu renaturierenden Landschaft, die geflutet wird, wurde ich eingeladen, eine Plastik zu machen.[2]
Der Düsseldorfer Künstler Anatol Herzfeld hat einen besonderen Bezug zum Denkmal- und Mahnmalbegriff. Bereits in den 1970er Jahren sind bei ihm, ausgehend von den Lehren Joseph Beuys, dessen Schüler er zwischen 1964 und 1972 war, erste Überlegungen zu finden, sich mit Erinnern und Gedenken zu befassen. Aus der Perspektive des »Konservierens« sind insbesondere seine Bleiarbeiten zu nennen; weiterhin das Traumschiff Tante Olga (1977). Letzteres wurde im Rahmen der Documenta 6 von Anatol zu Ehren der Dangaster Kurhauswirtin Olga Tapken geschaffen und, nach einer Fahrt zu Wasser von Dangast nach Kassel, auf der Rasenfläche vor der Orangerie aufgestellt.[3]